Françoise Sagan: Bonjour Tristesse

Erschienen 1954, dt. 1955
Hörbuch aus der Brigitte-Hörbuchedition, Starke Stimmen (2005), gelesen von Iris Berben
12.03.2006

Wie jedes Jahr verbringt die siebzehnjährige Cecile ihre Sommerferien an der französischen Rivieria. Sie genießt die unbeschwerte Zeit, die sie gemeinsam mit ihrem jugendlichen Vater und seiner augenblicklichen Freundin, der schönen, aber etwas naiven Elsa, verbringen darf.

Sie hat ein sehr offenes, kameradschaftliches Verhältnis zu ihrem Vater, jeder toleriert die unbürgerliche Lebensweise des anderen.

Eines Tages platzt Anne, eine Freundin von Ceciles verstorbener Mutter, in diese Idylle der Heiterkeit und Lebenslust. Der Vater ist derart hingerissen von der eleganten und intelligenten Modeschöpferin, daß er schon bald bereit wäre, seinen bisherigen Lebensstil aufzugeben und sie zu heiraten. Mit Anne kämen Ordnung und Disziplin nicht nur in sein Leben, sondern auch in das seiner Tochter. Wenngleich Cecile sehr wohl Sympathie für Anne empfindet, sieht sie doch ihre Freiheit bedroht, so daß sie ein fein ausgeklügeltes Spiel inszeniert, um ihren Vater von Anne zu trennen. Die Rechnung geht auf, allerdings mit weitaus tragischeren Folgen als erwartet.

Das Hörbuch hat mich sehr beeindruckt. Es geht um Liebe, um Lebensfreude und die Leichtigkeit des Seins und andererseits ist es druchsetzt von Kritik an diesem Leben durch oberflächliche Traurigkeit, durchscheinende Langeweile. Sind die Figuren des Enthusiasmus oder der Verzweiflung fähig, fragt man sich am Ende.

Gelesen wird das Buch von Iris Berben, ihrer ruhigen, angenehmen Stimme zuzuhören paßt sehr gut zu dem Roman.

© Ralf 2006