Berlin Verlag 2004, 107 S.
OT Schaduwkind 2003
Aus dem Niederländischen von Andreas Ecke
Ein kurzes Bändchen, das ich kurz eingeschoben hatte, mit starker Wirkung.
Ein Vater verliert seine gerade geborene Tochter kurze Zeit nach der Geburt und versucht, seine Empfindungen zu ordnen, das Geschehene geschehen zu lassen, den Schicksalsschlag zu verarbeiten.
Der Tod des eigenen Kindes gehört zum Schlimmsten, was einem widerfahren kann und Thomése sucht nach Worten, damit umzugehen. Er ringt in Gedanken mit seinen Eindrücken, dem Erlebten, gerade durch die kurzen Abschnitte und in knappen Worten nimmt man Anteil an dem, was sich eigentlich nicht beschreiben läßt. Nichts ist mehr so, wie es war, was bisher Bedeutung hatte ist nun belanglos, die Welt ist eine andere und sie dreht sich doch weiter. Die Außenwelt lebt in ihrer Normalität weiter, nur die Zurückgebliebenen müssen sich in der plötzlichen Leere zurecht finden.
Gerade durch die kurze, unaufdringlich nüchterne Sprache geht das Buch nahe, macht man sich Gedanken über Leben, Tod, Trauer und die Hilflosigkeit, die zurückbleibt.
21.05.2006